SL: Es ist vollbracht! Der teuflische Terror-Puter des Todes sinkt tödlich getroffen zu Boden. Dein Eiszauber hat ihm den Garaus gemacht.
Wolpi: Haha! Ich feiere meinen Sieg mit einem saftigen Putenbraten. Ich werde meine Freunde einladen und sofort mit dem Kochen anfangen!
SL: Oh, das geht leider nicht.
Wolpi: Was? Warum denn nicht? Er ist frisch, oder? Ich habe ihn besiegt und …
SL: Du hast ihn mit einem Eiszauber besiegt. Er ist tiefgefroren.
Wolpi: Ah. Hm … Wie lange braucht der denn, um aufzutauen?
SL: Das dauert jetzt etwa 6 Stunden pro Kilogramm. Der teuflische Terroputer wiegt 7,5 kg. Also dauert es 45 Stunden, bis er aufgetaut ist.
Wolpi: Okay, prima. Dann hab ich ja keine Hektik. Da kann ich dann ja noch einmal einkaufen gehen und eine leckere Füllung machen.
SL: Würfel mal auf *Hauswirtschaft (Kochen)*
Wolpi: Erfolg!
SL: Du hast kürzlich gelesen, dass Lebensmittelwissenschaftler bei Niedrigtemperaturzubereitung davon abraten, die Pute zu füllen.
Wolpi: Wirklich? Warum das denn?
SL: Deine Füllung besteht zur Hälfte aus Brot, nicht wahr? Bei der Niedrigtemperaturmethode dauert es sehr lange, bis das alles richtig durcherhitzt ist. Das ist ein idealer Nährboden für Bakterien. Ziemlich riskant. Du willst doch nicht, dass deine Gäste krank werden.
Wolpi: Hm … Nein. Das will ich nicht. Aber wird meine Pute denn ohne Füllung nicht trocken?
SL: Würfel mal auf *Hauswirtschaft*
Wolpi: Erfolg! Sogar ein ziemlich guter. Ich hab drei Punkte besser gewürfelt, als ich gemusst hätte.
SL: Es ist ein einfaches Erfolgssystem.
Wolpi: Ja, aber du kannst das trotzdem irgendwie berücksichtigen. Also, dass es ein besonders guter Erfolg ist.
SL: Fein, fein. Also, die Sache ist die: Wenn du die Pute mit einer Niedrigtemperaturmethode zubereitest, kann sie überhaupt nicht trocken werden. Mit oder ohne Füllung.
Wolpi: Aber Füllung ist lecker! Zumindest die von meiner Oma.
SL: Du kannst die Füllung ja auch einfach so machen und am Ende Bratensaft drübergießen. Das müsste dann genauso schmecken, als wenn du sie in der Pute zubereitest.
Wolpi: Prima, das klingt gut. Hauptsache, es gibt am Ende Pute, Sauce und Füllung. Nichts davon ist komplett ohne den Rest. Ich bin da eigen. Also dann mal los. Worauf muss ich jetzt würfeln?
Rezept für saftigen Truthahn nach Wolperrattenart (Niedergarmethode)
Wolpi hat Thanksgiving gefeiert, dabei hat er Truthahnbraten gemacht. Das ist gar nicht so schwierig, wie man glauben mag. Darum hier unser patentiertes Wolperratten-Rezept:
- 1 Truthahn oder 1 Pute, idealerweise 5–7 kg oder mehr. Je kleiner die Pute, desto ineffizienter, denn Knochen hat man immer. Fertig aufgetaut oder frisch.
- 1 Ofen mit regelbarer Temperatur auch unter 100°
- 1 EL Paprikapulver, mild
- 1 EL Paprikapulver, scharf
- 1 EL Zwiebelpulver
- 1 EL Salz
- 1 TL Pfeffer
- 1 TL Salbeipulver
- 2 EL Sonnenblumenöl
- 250g Bacon (die Wolperratte bevorzugt den etwas Besseren und damit auch ein wenig teureren, weil der nicht so viel Wasser enthält wie der ganz billige.)
Was du am Vortag erledigen musst
Beginne mit den Vorbereitungen am Vortag deines Festessens. Mische alle Gewürze und das Salz miteinander und mit dem Öl. Dann reibst du die ganze Pute rundum damit ein. Danach kleidest du den Truthahn in Speckstreifen. Lege die Streifen diagonal über die Brust, abwechselnd von rechts nach links, und dazu einige auf die Oberseite der Keulen. Während du das machst, kann der Backofen auf 220° vorgeheizt werden.
Anders als Gans spritzt Truthahn beim Garen nicht. Ein beliebiger Bräterboden reicht also, um die Pute zuzubereiten. Ich benutze eine IKEA-Auflaufform aus Edelstahl.
Sobald der Ofen auf Temperatur ist, kommt der Vogel in die Röhre, wo er für eine Stunde ungestört bleibt.
Jetzt gießt du 2l Wasser in den Bräter und stellst den Ofen auf 80° runter. Ab diesem Zeitpunkt ist deine Arbeit mit dem Truthahn vorbei!
Der Braten bleibt jetzt über Nacht und den ganzen nächsten Tag bei 80° im Ofen. Du musst nichts weiter tun. Kein Begießen. Lass den Vogel einfach in Ruhe und geh schlafen.
Am Tag des Festessens
Am nächsten Abend, etwa eine Stunde bevor gegessen wird, öffnest du den Ofen und nimmst die Pute heraus.
Die Temperatur wird jetzt wieder auf 220° gestellt, und während der Ofen auf Touren kommt, entfernst du den Speck.
Lege den Speck beiseite: Du wirst ihn nach dem Essen noch brauchen. Besonders schmackhaft ist er jedoch nicht mehr. (Probier ruhig einmal… schmeckt wie leicht salzige Pappe.)
Die Pute bekommt jetzt noch mal 30 Minuten auf 220°. Dann nimmst du sie wieder aus dem Ofen und lässt sie mit etwas Alufolie zugedeckt ruhen, bis serviert wird. Was bleibt, ist nur noch das Tranchieren. Aber keine Angst. Das ist ganz leicht.
Falls du nicht weißt wie, schau dir dieses Video an: Klick.
Bratensauce für Putenbraten
Einer Pute gute Sauce abzuringen, ist gar nicht so leicht, denn man kann es erst tun, nachdem man sie bereits gegessen hat.
Dann kann man nämlich das übrig gebliebene Gerippe und alles, was sonst noch so an Fleisch und Hautresten da ist (auch den Abdeckspeck, den wir ja beiseite gelegt haben), auskochen.
Das kommt jedoch zu spät zum eigentlichen Festessen und liefert daher nur die Sauce für den nächsten Putenbraten.
Woher aber nimmt der erste Putenbraten seine Sauce? Einfach: Hühnerbrühe von gerösteten Hähnchenschenkeln!
Kauf Hähnchenschenkel und schneide die Hähnchenschenkel dann mit einem Messer tief ein (nicht zimperlich sein), öle sie etwas und röste sie im Ofen auf einem Bett aus Zwiebeln und Wurzelgemüse knusprig von beiden Seiten. Das machst du am besten so bei 220° Oberhitze oder mit der Grillfunktion deines Ofens. Wie lange das dauert, hängt von deinem Ofen ab. Da lohnt es sich, alle paar Minuten mal nachzusehen und nach Augenmaß zu gehen.
Danach koche sie zusammen mit dem Röstgemüse aus. Nimm den größten Topf, den du hast, gieße bis oben auf und lass es 3-4 Stunden auf niedriger Hitze köcheln. Danach gießt / streichst du alles durch ein Sieb und reduzierst die Flüssigkeit im Topf noch mal auf die Hälfte.
Fertig ist die perfekte Basis für schmackhafte Geflügelgravy. Nur noch abbinden mit etwas Mehlschwitze und Sahne, und die Sauce für deinen Putenbraten ist gezaubert!
Und nach dem ersten Putenbraten kannst du das Gleiche ohne weiteres Rösten mit der Karkasse machen. Ab in einen Topf und auskochen.
Diese Saucenbasis kann man prima im Tiefkühler lagern, und wenn man sie nicht für den nächsten Braten braucht, eignet sie sich auch fantastisch für Hähnchengeschnetzeltes, zur Zubereitung von Risottos oder als Zugabe für eine kräftige Hühnersuppe.
Rezept für Putenfüllung nach Art von Oma Wolperratte
- 1 Laib Brot (helles Brot, Weizen oder Dinkel, bevorzugt Sauerteig. Wenn du nicht selber backst, dann nimm knuspriges Brot vom Bäcker. Nicht bei der Qualität sparen!)
- 100g Walnüsse
- 100g Pekannüsse (oder insgesamt 200g Walnüsse, wenn nicht verfügbar)
- 200g geschälte und gegarte Maronen (selber schälen dauert ewig … also, wenn du keine 1 bis 2 Stunden schälen willst, kauf bereits geschälte.)
- 1 große Gemüsezwiebel
- 3 aromatische Äpfel (z. B. Boskoop)
- 1 Staudensellerie
- 375 g Bacon
- Olivenöl
Wolpis berühmter Brotsalat, auch bekannt als Geflügelfüllungs-Brotzubereitung, ist schnell und einfach zubereitet. Alles, was du brauchst, sind die Zutaten und eine große Pfanne.
Schneide das Brot in Würfel, etwa so groß wie ein durchschnittlicher W6. Die Nüsse und die Maronen grob zerhacken, die Zwiebel und die Äpfel würfeln und den Staudensellerie in Ringe schneiden.
Gib etwas Öl in die Pfanne und brate den Bacon darin knusprig aus (neuer Bacon, nicht der alte vom Putenbraten). Nimm ihn heraus und lege ihn beiseite. Er wird zum Schluss wieder zugegeben.
Zuerst einmal röstest du jetzt die Brotwürfel. Gegebenenfalls brauchst du dafür mehrere Durchgänge. Röste sie einfach ein wenig an, sodass die Mehrheit knusprig und angebräunt ist. Mehr ist nicht nötig. Du kannst sie dann in eine große Schüssel legen, wo sie auf den Rest warten.
Jetzt brätst du die Zwiebel in heißem Öl an, gibst den Sellerie hinzu und schließlich die Nüsse und die Maronen.
Die Apfelwürfel kommen als Letztes und werden nur kurz erwärmt.
Dann mischst du alles mit den gerösteten Brotwürfeln und gibst ein paar Esslöffel Bratensauce von der Pute dazu.
Guten Appetit
Alles erledigt! Nur noch Freunde am Tisch platzieren und dann auftischen.
Wir wünschen frohe Festtage und einen guten Appetit!